Sie werden sich fragen: Wie kann man das jetzt schon wissen? Die Antwort wurde am Himmelfahrtstag in Ilten gegeben. England gewann einen sportlichen Wettkampf im Schützenhaus des Ortes.

Iltens Schützen schauen schon seit Jahren mit Kummer auf die regelmäßigen großen Turniere im Weltfußball: Immer wieder wurde der Verlauf des jährlichen Schützenfestes durch EM- oder WM-Spiele durcheinandergewirbelt. Das Sportereignis sorgte zuletzt gar für einen handfesten Zwist unter den Schützen: Während die einen die Spiele auch während des heimischen Festes verfolgen wollten, vertraten andere den Standpunkt, dass der traditionelle Schützenfestablauf keine Rücksicht auf den Fußball zu nehmen habe.

32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, einige Betreuerinnen und Betreuer des SV Ilten und die Jugendsprecherin des Kreisschützenverbandes Burgdorf Saskia Piel (hintere Reihe, 4. von rechts) traten am Vormittag des „Vatertages“ an, um die Fußball-WM mit Lichtpunkt-Gewehren durchzuführen.

Der Vorstand des Vereins, unterstützt durch den Jugendausschuß des Kreisschützenverbandes Burgdorf, machte aus der Not eine Tugend und schrieb eine Fußball-WM aus, die mit Lichtpunkt-Gewehren ausgetragen wurde. Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 5 bis 55 Jahren traten gegeneinander an. Zunächst wurde jedem der 32 Sportlerinnen und Sportler eine Nation zugelost. Das Traumlos zog Noah Bode aus Eltze: Er durfte als „Deutschland“ starten. Streng nach dem Original-Spielplan fanden dann die Vorrundenspiele statt. Jede 10, die von einem Sportler getroffen wurde, entsprach einem Tor.

Ein „0:0“ gab es in keinem Spiel. Und weil mit Lichtpunkt-Gewehren geschossen wurde, mit denen die Sportlerinnen und Sportler unter 12 Jahren ihre „normalen“ Wettkämpfe austragen, waren die erfahrenen Schützinnen und Schützen auch nicht im Vorteil.

Sportlerinnen und Sportler jeder Altersgruppe konnten im direkten Wettbewerb gegeneinander antreten

Bereits in der Vorrunde schieden neben vielen anderen Nationen „Brasilien“, „Argentinien“ und leider auch „Deutschland“ aus! Anders als beim Turnier in Rußland erhielten jedoch alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Bronzemedaillen.

In den folgenden KO-Runden kam es zu packenden Duellen! Ungewohnt für die Schützinnen und Schützen war, dass die Wettkämpfer von den Fans, die unmittelbar hinter ihnen standen, angefeuert wurden. Fair wurden auch die Treffer der Gegner gefeiert. In einem der Viertelfinals kam es zu einem „Elfmeterschießen“ zwischen Karina Bähre für „Spanien“ und Leif Böker für „Frankreich“: Nachdem in den ersten 10 Schuß beide Sportler jeweils 4x die 10 getroffen hatten, wurden 5 Schüsse – also 5 Elfmeter – geschossen. Hier verschossen die „Teams“ jeweils dreimal. So ging es weiter – Schuß um Schuß. Mit dem 7. Schuß setzte sich schließlich „Frankreich“ durch. Im Halbfinale dann unterlag „Frankreich“ jedoch Timo Schulze-Frieling, der „Tunesien“ repräsentierte. So kam es im Finale zu einer Paarung, die bereits in der Vorrunde einmal ausgespielt worden war: „Tunesien“ und „England“ standen sich gegenüber. Für „England“ hatte sich Finn-Luca Bähre mit starkem Siegeswillen und teils verbissenem Kampf durch die Runden gespielt. Das Finale gewann er mit 6:2 in der regulären Spielzeit und „England“ wurde zum Fußball-Weltmeister im Lichtpunktschießen ausgerufen.

(v.l.n.r.) Timo Schulze-Frieling („Tunesien“) belegte Platz zwei. Nicole Schulze-Frieling („Rußland“) und Leif Böker („Frankreich“) hatten die Halbfinals verloren. Finn-Luca Bähre holte für „England“ den Sieg und damit die Goldmedaille.

Kommentar der Anwesenden: „Hoffentlich passiert das nicht in echt…“